![]() Exposé zum Projekt„BeTaBalance – bewegt studieren zwischen Berg und Tal“ |
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Wenn du nicht weißt, wo dir der Kopf steht, nimm es erstmal mit den Füßen auf… |
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Der Bewegung wird im Rahmen der modernen Gesundheitsförderung ein besonderer Stellenwert zugeschrieben: Regelmäßige Bewegung fördert nicht nur die physische und soziale Gesundheit (Woll & Bös, 2004), sondern zeigt auch stressregulative Potenziale (Fuchs & Klaperski, 2012) und positive Assoziationen zu Lern- und Bildungserfolgen auf (Dadaczynski & Schiemann, 2015). Vor allem Studierende sind aufgrund des höheren Stressempfindens und der Überforderung (Thees, Gobel, Jose, Bohrhardt & Esch, 2012), der überwiegend sitzenden Tätigkeiten in Hörsälen, Bibliotheken oder Seminaren, und aufgrund ihres risikoreichen Gesundheitsverhaltens durch Bewegungsarmut, Rauchen und ungesunde Ernährung eine wichtige Zielgruppe der modernen Gesundheitsförderung (Gebhard, Mir & Mitterbacher, 2015; Keller, Maddock, Hannöver, Thyrian & Basler, 2008; König, Kroke, Reichelt & Stegmüller, 2012). Für viele Studierende stellt die Hochschule ein zentraler Lebensmittelpunkt dar, der als wichtige Institution die Gesundheitsgewohnheiten, aber auch Gesundheitsrisiken der Studierenden mitbestimmt (Allgöwer, 2002; Wollesen, Rahlf, Gansser, Köhler & Pereira Guedes, 2015). Die Hochschule wird dabei als Setting im Sinne eines begrenzten Systems verstanden, das alltägliche Rahmenbedingungen für die Entstehung von Gesundheit und Krankheit berücksichtigt (Göring & Möllenbeck, 2015). Darüber hinaus sind Hochschulen auch ein wichtiges gesellschaftliches Multiplikatoren-System (Rosenbrock & Gerlinger, 2014), welches über den Setting-Ansatz hinaus durch die Studierenden als „Führungskräfte von morgen“ ein gesundheitsförderndes Potenzial aufweist (Leslie et al., 1999). Dieser Aufgabe und den geschilderten Phänomenen widmet sich das Projekt „BeTaBalance - bewegt studieren zwischen Berg und Tal“ des Tübinger Hochschulsports. Primäres Ziel des Projekts ist die bedarfsorientierte Planung und Umsetzung von mehr Bewegungs- und Erholungsmöglichkeiten für Studierende der Universität Tübingen unter Berücksichtigung der standortspezifischen Besonderheiten. Das Projekt geht aus der gemeinsamen Initiative "Bewegt studieren - Studieren bewegt" des Allgemeinen Deutschen Hochschulsports und der Techniker Krankenkasse hervor. Es beschäftigt sich mit der übergeordneten Fragestellung: Wie gelingt es durch spezielle Maßnahmen im Setting Hochschule vor allem körperlich inaktive Studierende zu mehr Bewegung in Alltag und Freizeit zu bringen? Dafür stehen die nächsten wichtigen Schritte schon vor der Tür:
Gemeinsam mit den Studierenden und der Hochschule will das Projekt „BeTaBalance - bewegt studieren zwischen Berg und Tal“ die Chance nutzen nicht auf der Stelle zu treten, sondern Bewegung anzustoßen - sowohl im Sinne der körperlichen Aktivität als auch der Weiterentwicklung! ![]() LiteraturverzeichnisAllgöwer, A. (2002). Gesundheitsförderung an der Universität. Zur gesundheitlichen Lage von Studierenden (Forschung Soziologie, Bd. 65). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10170-3 Dadaczynski, K. & Schiemann, S. (2015). Welchen Einfluss haben körperliche Aktivität und Fitness im Kindes- und Jugendalter auf Bildungsoutcomes? Sportwissenschaft, 45 (4), 190–199. https://doi.org/10.1007/s12662-015-0381-0 Fuchs, R. & Klaperski, S. (2012). Sportliche Aktivität und Stressregulation. In R. Fuchs & W. Schlicht (Hrsg.), Seelische Gesundheit und sportliche Aktivität (Sportpsychologie, Bd. 6, S. 110–131). Göttingen: Hogrefe. Gebhard, D., Mir, E. & Mitterbacher, A. (2015). Gesunder Start ins Studium. Konzeption einer gesundheitsfördernden Intervention für erstsemestrig Studierende. Prävention und Gesundheitsförderung, 10 (2), 118–123. https://doi.org/10.1007/s11553-014-0481-y Göring, A. & Möllenbeck, D. (2015). Bewegungsorientierte Gesundheitsförderung an Hochschulen – ein einführendes Vorwort. In A. Göring & D. Möllenbeck (Hrsg.), Bewegungsorientierte Gesundheitsförderung an Hochschulen (Hochschulsport: Bildung und Wissenschaft, Bd. 3, S. 5–8). Göttingen: Universitätsverlag Göttingen. Keller, S., Maddock, J. E., Hannöver, W., Thyrian, J. R. & Basler, H.-D. (2008). Multiple health risk behaviors in German first year university students. Preventive medicine, 46 (3), 189–195. https://doi.org/10.1016/j.ypmed.2007.09.008 König, G., Kroke, A., Reichelt, A. & Stegmüller, K. (2012). Bewegung im Setting Hochschule. Prävention und Gesundheitsförderung, 7 (1), 73–79. https://doi.org/10.1007/s11553-011-0316-z Leslie, E., Owen, N., Salmon, J., Bauman, A., Sallis, J. F. & Lo, S. K. (1999). Insufficiently active Australian college students. Perceived personal, social, and environmental influences. Preventive medicine, 28 (1), 20–27. https://doi.org/10.1006/pmed.1998.0375 Rosenbrock, R. & Gerlinger, T. (2014). Gesundheitspolitik. Eine systematische Einführung (Huber Programmbereich Gesundheit, 3., vollst. überarb. Aufl.). Bern: Huber. Thees, S., Gobel, J., Jose, G., Bohrhardt, R. & Esch, T. (2012). Die Gesundheit von Studierenden im Bologna-Prozess. Prävention und Gesundheitsförderung, 7 (3), 196–202. https://doi.org/10.1007/s11553-012-0338-1 Woll, A. & Bös, K. (2004). Wirkungen von Gesundheitssport. B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport, 20 (03), 97–106. https://doi.org/10.1055/s-2004-822768 Wollesen, B., Rahlf, A. L., Gansser, S., Köhler, B. & Pereira Guedes, N. (2015). Alltagsbelastungen und Wünsche zur Gesundheitsförderung von Studierenden. In A. Göring & D. Möllenbeck (Hrsg.), Bewegungsorientierte Gesundheitsförderung an Hochschulen (Hochschulsport: Bildung und Wissenschaft, Bd. 3, S. 21–36). Göttingen: Universitätsverlag Göttingen. |